Mit Geld umgehen können.

Schuldig! Ich geb es zu! Wenn man mir einen Preis geben könnte, dann, für’s Geldausgeben. Hier bin oder wäre ich Weltmeister. Ich kann es mir aber selbst nicht erklären. Ich schaffe es jeden Monat, alles auszugeben, was ich habe, und manchmal leider noch mehr als eigentlich nötig!

 

 

 

Hier was gekauft, da was gegessen, und Mitte des Monats ist das Geld auf einmal weg. Irgendwie bin ich chronisch pleite, obwohl ich nicht unbedingt über meinen Verhältnissen lebe. Aber kann man so etwas in den Griff bekommen?

 

 

 

Oft hängt es auch mit dem Elternhaus zusammen. Wenn es für die Eltern ein Unding war, Schulden zu machen, dann fühlen sich auch die Kinder schlecht, wenn sie diese Grenze übertreten. Haben aber bereits die Eltern ständig über ihre Verhältnisse gelebt, fällt es auch den Kindern schwer, nur so viel auszugeben, wie sie tatsächlich haben.

 

 

 

Man sagt ja auch, dass ein Haushaltsbuch zu führen, hilft. Aber mir hat es nicht viel gebracht. Ich setzte mich hin, liste alles am Ende des Monats auf, und bin immer wieder erstaunt, wie viel ich ausgegeben habe. Ich meine, viele, die ständig mehr Geld ausgeben, als sie haben, versuchen auch etwas zu kompensieren.

 

 

 

Ich dachte, der Film und die Bücher von „Shoppaholic“ würden auch helfen. Dass man nach der Ursache sucht, und sich selbst fragt: Was will ich eigentlich? Brauch ich diesen Schuh wirklich? Macht mich die teure Desingertasche wirklich glücklich?

 

 

 

Ich fühle mich gut, wenn ich einkaufe. Ich fühle mich sogar noch besser, wenn ich für andere etwas kaufe. Sei es ein Wochenendtrip für meine Eltern, oder Muffins für die Arbeitskollegen –Hauptsache, ich habe Geld ausgegeben.

 

 

 

Für mich ist es besser als ein richtiger Schwabe, der super geizig ist. Wenn Sparsamkeit nämlich in Geiz umschlägt, hängt das mit der eigenen Wertschätzung zusammen. Geizig ist halt jemand, der sich und anderen nichts gönnt, obwohl er es sich locker leisten könnte. Knausrige Menschen sollten sich lieber an uns Kaufsüchtigen ein Beispiel nehmen, und sich und ihren Liebsten mit etwas Schönem eine Freude machen. Denn andere zu beschenken macht froh.

 

 

 

So – zurück zum Thema. Sicherlich ist es nicht richtig, ständig einzukaufen, und nie etwas zu sparen. Es ist ja schon einmal ein Anfang, einen detaillierten Haushaltsplan aufzustellen und darin alle Einnahmen und Ausgaben aufzulisten. Und dann sollte man natürlich ehrlich mit sich umgehen und aufführen, wofür man das Geld ausgegeben hat. So bekommt man nach einiger Zeit ein Gefühl dafür, wo das Geld überhaupt hingeht und kann das eigene Verhalten ändern.

 

 

 

Mein Fehler ist auch, dass ich nicht auf mein Konto achte. Regelmäßig die Kontoauszüge zu checken, um den Überblick zu behalten, ist super wichtig. Und ja nicht mit der Kreditkarte einkaufen! Das wurde mir mal wieder zum Verhängnis. Man hat einfach keinen Überblick mehr! Man zückt die Karte, wo man nur kann. Bei mir hat es leider den Nebeneffekt, dass ich bei jedem Kauf auch noch Punkte sammele… Also, keine Kreditkarte und lasst euch den Dispo von der Bank streichen!

 

 

 

Wenn man wirklich mal nicht zahlen kann, nicht so tun, als sei das Problem gar nicht da, sondern ein offenes Gespräch mit jemanden suchen, und gemeinsam eine Lösung finden. Oft kann man Ratenzahlungen aufschieben, oder Beträge in Etappen zurückbezahlen. Wobei ich wieder der Meinung bin, dass man erst gar nicht auf die verlockenden Angebote der Ratenzahlungen eingehen sollte. Natürlich versprechen die Läden einen „0 %“ und Zahlpause etc, aber, wenn ich mir es jetzt auf einen Betrag nicht leisten kann, kann ich mir es doch eigentlich gar nicht leisten. Warum kaufe ich es dann auf Raten? Dann einfach gleich lassen und erst mal drauf sparen. Ja, leichter gesagt als getan – richtig? Ich hab mir oft etwas auf Raten gekauft, irgendwie dachte ich dann immer, es tut meinem Konto nicht so weh jeden Monat ein bissl zu zahlen, anstatt auf einmal richtig viel.

 

 

 

Das schwierigste ist, zu analysieren, wofür der eigene Umgang mit Geld steht. Was will ich den mit meinem Konsum kompensieren? Wäre es nicht „günstiger“ den Abend mit guten Freunden zu verbringen, oder eine entspannende Stunde in der Badewanne, als der Gang in die nächste Shoppingmall? Andererseits muss man auch sagen, dass das Leben an sich immer teurer wird und es allgemein schwierig ist, am Ende des Monats noch etwas zu sparen.

 

 

 

Die folgende Checkliste dient einerseits dazu, einmal einen Überblick zu bekommen, welche verschiedenen Aspekte in Bezug auf das Geld eine Rolle spielen und man kann es auch dazu nutzen, um zu überprüfen, welchen Punkt ich vielleicht schon abhaken kann:

 

 

 

-  Nicht mehr ausgeben, als du hast

 

 

 

-  Eigene Wohnung kaufen und dein Geld so anlegen

 

 

 

-  Nicht am falschen Ende sparen! Sind alle notwendigen Versicherungen abgeschlossen?

 

 

 

-  Wichtige Verträge, wie Kredite, nur zu zweit unterschreiben

 

 

 

-  Die Rente durch eine private Altersvorsorge absichern

 

 

 

-  Mindestens ein Zehntel des Netto-Einkommens am Monatsanfang auf ein separates Konto zurücklegen

 

 

 

-  Geld arbeiten lassen, d.h. anlegen

 

 

 

-  Ausgaben mit einem Finanzplan kontrollieren und sich an selbst auferlegte Limits auch halten

 

 

 

-  Versteckte, unreflektierte Kosten aufspüren (Solarium, Zigaretten, Zeitschriften) und reduzieren

 

 

 

-  Überziehungskredit auf dem Girokonto verringern oder ganz weglassen

 

 

 

-  Nach Möglichkeit bar zahlen und Kartenzahlungen vermeiden

 

 

 

-  Nicht mehr als einen Kreditvertrag abschließen

 

 

 

-  Unseriöse Finanzangebote unter allen Umständen aus dem Weg gehen

 

 

 

-  Kein Geld von Freunden leihen, denn damit setzt man die Freundschaft aufs Spiel

 

 

 

-  Generell nicht geizig werden!

 

 

 

-  Nicht verbissen jeden Pfennig verplanen, das macht auch nicht glücklich