Familienbett.

Ach ihr Lieben, momentan komm ich kaum hinterher. Erst heute morgen im Bad ist mir wieder meine 101 Dinge-Liste eingefallen… Ziel war es ja, mindestens einmal die Woche zu bloggen.

 

 

 

Es ist ja nicht so, dass ich ohne das Bloggen nicht durch den Tag käme und es unbedingt machen muss. Oder davon leben kann… *schön wär`s* - Aber wenn man so viel im Kopf hat und so viel Ideen, Geschichten und Tipps in die Welt schreiben will, dann entsteht hin und wieder schon eine Art Druck. Druck mir gegenüber, Druck der Zeit gegenüber. Doch so soll es nicht sein. Die Prioritäten haben sich verschoben und ja, Leben bzw Kind geht nun mal vor….

 

 

 

Über was ich heute mal reden wollte: die Sache mit dem Schlafen gehen! Meine Geschwister und ich wurden um 19:30 Uhr ins Bett gelegt und gut ist. Hmm… tja, ich dachte, das wäre so super einfach. Als Karl noch klein war, war es auch einfach. Einfach um eine gewisse Uhrzeit baden, fertig machen, stillen bzw. dann Flasche geben und gut ist. So hatten wir den Abend „frei“ und Zeit für Haushalt oder eben, um zu schreiben.

 

 

 

ABER: Karl ist nun schon 25 Monate alt, trinkt keine Flasche mehr und baden tut er dann, wenn er halt möchte. Und alleine in sein eigenes Bett? Das hat er freiwillig vielleicht bisher 3 mal gemacht…!

 

Gut, Mittagschlaf macht er in seinem Bett, aber abends klappt es leider nicht. Schuld sind wir Eltern natürlich. Zu inkonsequent. Ganz einfach. Nicht streng genug. Oder wie man es beschreiben soll.

 

 

 

So! Da wären wir schon bei meinem Thema angekommen. Rituale. Momentan werden diese boykottiert. Eins unserer schönsten Rituale war das Baden von Papa. Das hat so gut funktioniert. Dann kam eine 2-Wochen-Baden-Verweigungsphase und seitdem sind wir froh, wenn Karl abends von alleine sagt, dass er baden möchte. Ins Bett bringen war dann meine Aufgabe, bzw. Karl zum schlafen bringen. Anfangs schlief er ja noch im Beistellbett bei uns, lief super. Aber mit dem Umzug wanderte das Bett dann auch aus, in sein Zimmer. Und seitdem ist es so, dass Karl vor dem TV einschläft oder wir eben alle gemeinsam in unser Bett gehen und hoffen, dass er dann einschläft.

 

 

 

Rückwirkend betrachtet vielleicht nicht so gescheit? Weiß ich nicht und will ich eigentlich gar nicht darüber nachdenken. Denn Karl durfte immer bei uns im Bett schlafen, wenn er krank war (war er den Herbst und Winter über ziemlich oft!). Und in den normalen Wochen? Da hat er irgendwann angefangen zu rebellieren und wollte natürlich auch dann bei uns im Bett schlafen. Zu Recht. Oder?

 

 

 

Was tut man, wenn der kleine Wurm unter Tränen fleht bei dir schlafen zu wollen, weil er nicht alleine sein will. Wie erklärst du deinem Kind, dass er aber sein eigenes Zimmer mit eigenem schönen Bett hat und er ja alleine schlafen könnte. So ganz allein. Im Dunkeln? Ich erkläre ihm das nicht. Ich will sowas nicht erklären müssen. Denn es ist eigentlich nicht notwendig, er muss nicht alleine sein, wenn er das nicht will. Und ganz ehrlich? Mittlerweile schlaf ich auch besser, wenn er neben uns liegt!

 

 

 

Ich wollte das eigentlich nie. Wirklich. Kinder in meinem Bett – NIEMALS!

 

Karl hat von Anfang an in seinem Beistellbett geschlafen, mit knapp 5 Monaten in seinem Gitterbett. Und jetzt plötzlich bei uns im Bett? Hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt, dass wir alle in einem Bett aufwachen werden. Jeden Tag. Hätte ich das vehement abgestritten. Sicher nicht. Das ist MEIN Bett, keine Kinder in meinem Bett. Punkt. Tja, aber was lehrt einem das Mama-sein vor allem? Sei offen, pass dich den Gegebenheiten an, mach es dir nicht unnötig schwer. Und sag niemals NIE!

 

Ja… sorry, aber wahrscheinlich gibt ihm das zusammen einschlafen Sicherheit oder so.

 

 

 

Ich weiß eigentlich gar nicht warum das für mich jemals undenkbar war. Hat das Familienbett doch vor allem gute Eigenschaften. In vielen anderen Kulturen stellt sich diese Frage eigentlich gar nicht. Kinder gehören zu ihrer Mama, denn da geht es ihnen am besten. Ist es die Angst, das Kind zu „verziehen“ – zu sehr zu verwöhnen? Was nach neuesten Erkenntnissen im ersten Lebensjahr ohnehin nicht möglich ist? Oder ist es einfach die persönliche Einschränkung und die Kompromissbereitschaft die man damit eingeht? Was auch immer es ist, jeder muss diese Entscheidung für sich selbst fällen und auf sein Gefühl hören. Ich bin mittlerweile ganz klar PRO FAMILIENBETT und finde es wunderbar.

 

 

 

Und wenn Karl doch mal in seinem Bett schläft, dann kommt er früh morgens eben noch zu uns. Unser Bett soll für ihn immer offen sein, keine verbotene Zonen. Wenn er es braucht, dann hereinspaziert. Voraussetzung für so ein Angebot ist es, dass alle Beteiligten damit einverstanden sind und damit kein Problem haben. Denn ich sag ja immer, solange es keinem weh tut, ist es der richtige Weg.

 

 

 

Klar, ich freu mich, irgendwann wieder ohne Knie im Rücken zu schlafen, oder neben meinem Mann aufzuwachen… der meist am anderen Ende des Bettes klebt, kurz vor dem Abgrund… Aber auf der anderen Seite, hey, wieviel Jahre im Vergleich zu meinem Leben sind es denn, dass kleine Kinderfüße unter meine Decke wollen?

 

 

 

Darum ist es wie es ist, ein Familienbett bis auf Nachfrage!

 

 

 

Wie ist es bei euch? Habt ihr schon mal über ein Familienbett nachgedacht?

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Marina (Mittwoch, 15 August 2018 07:52)

    Babys, die bei den Eltern im Bett schlafen, wachen seltener auf und schlafen schneller wieder ein. Und: Sie schreien weniger! Wenn das Baby weint oder krank wird, können wir Eltern einfach schneller darauf reagieren.

  • #2

    Benita W. (Mittwoch, 15 August 2018 07:54)

    Ach, ich finde das halb so wild. Immer wieder ist zu lesen oder zu hören: "Babys werden durch zu viel Nähe im Familienbett verzogen." Für Babys gibt es kein Zuviel an Geborgenheit und Nähe (!!!). Und sie zu sehr zu verwöhnen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Fakt ist dagegen: Wenn Babys sich sicher und geborgen fühlen, können sie besonders gut einschlafen. Also macht ruhig weiter so!

  • #3

    Nadine (Mittwoch, 15 August 2018 12:21)

    Ich finde es muss jeder für sich selbst entscheiden, wie man es handhabt. Wir praktizieren unser Familienbett und das ist auch gut so. Ich wäre nie im Leben darauf gekommen bis meine Tochter ein dreiviertel Jahr alt war, denn bis dahin schlief sie in ihrem Bett und auch noch durch. danach allerdings tat sie das nicht mehr und weil ich eben nicht stundenlang an ihrem Bett sitzen wollte und nicht 5 mal in der Nacht aufstehen wollte schlief sie dann eben bei uns und so bekam jeder seinen Schlaf. Sie wachte auch nicht mehr auf so wie in ihrem eigenen Bett. Ich denke die Bedürfnisse der Ki der sind da sehr unterschiedlich. Seit sie vier ist schläft sie nicht mehr bei uns ist aber jederzeit herzlich willkommen.

  • #4

    Nyla (Donnerstag, 16 August 2018 06:57)

    Mein Mann und ich (Betonung auf BEIDE) finden das prima, dass unserer Kinder bei uns nachts schlafen. Unsere Kinder finden das auch prima und alle sind zufrieden. Wir haben uns nicht aus der Not heraus dafür entschieden, oder weil Kinder nicht schlafen wollen, oder weil wir kein Sexualleben haben möchten. Oder die Theorie des nicht Loslassens... Es hat sich bei uns einfach so ergeben.

    Gruß Nyla

  • #5

    Anna K. (Donnerstag, 16 August 2018 08:10)

    Unser Sohn wird bald 3 und schläft auch nicht alleine in seinem Zimmer. Wir haben alle möglichen Schlaf-Varianten ausprobiert und letztendlich schlafe ich mit Sohn im Kinderzimmer auf seiner großen Matraze. Dazu kommt, dass mein Mann laut schnarcht und unter der Woche um 4:30 aufstehen muss. Am Wochenende schläft Papa manchmal beim Sohn oder alle zusammen im familienbett. Für Zweisamkeit gibt es für uns immer noch genug Zeiten, zb wenn unser Sohn am Wochenende bei den Großeltern ist oder jeden Abend wenn Sohn im Bett ist. Für uns ist diese schlaf-Variante die beste, da wir alle den erholsamsten Schlaf bekommen. Das muss jeder für sich selber wissen. Immer öfter höre ich vom familienbett und von "Chaos"-Varianten, das hört man dann gerne, wenn man von sich selber denkt "sind wir unnormal?". Zum Glück leben wir in einer toleranten, lockeren Zeit! Und alles ist möglich, Hauptsache es fühlen sich alle gut dabei!