Osterwochenende.

 

Wann immer wir die Zeit dazu haben, versuchen wir, durch Deutschland zu reisen. Und klar, hier darf ein richtig typisch deutsches Städtchen bei unserer Tour nicht fehlen. An der Mosel war ich selbst noch nie, hatte aber meinen Eltern mal vor Jahren einen Hotelgutschein in Cochem geschenkt.

 

 

 

Wir wollten erst in den Bayerischen Wald, aber haben uns dann doch für Cochem im malerischen Moselgebiet entschieden. Und ja, es erfüllt alle Kriterien und sollte auf jeder Reiseliste für einen ausgedehnten Besuch stehen.

 

 

 

Da wir lieber mit dem Auto unterwegs sind, und Cochem nicht ganz so weit weg ist, fuhren wir Samstagmittag los. Die Mosel ist von der Landschaft her einfach atemberaubend. Wirklich. Und wir hatten auch Glück mit der Fahrt – Gott sei Dank sind wir staufrei angekommen.

 

 

 

Es war wirklich schwierig, so kurzfristig noch ein Hotelzimmer zu bekommen. Aber vor allem eines, das auch bezahlbar ist. Wir entschieden uns für das Hotel Karl Noss, da dieses direkt an der Moselpromade ist. Parkplatzsituation ist hier leider furchtbar. Wir dachten, wir könnten direkt beim Hotel parken – Pustekuchen. Aber, mit wenig Gepäck ist wirklich alles zu Fuss gut erreichbar.

 

 

 

Cochem selbst ist mit seinen 5.000 Einwohner zwar recht übersichtlich, eine Reise aber absolut wert. Die kleine Innenstadt mit den typischen Fachwerkhäusern, zwischen Weinbergen und der Mosel gelegen ist einfach sehenswert.

 

 

 

Besonderes Highlight ist dabei natürlich die alte Reichsburg Cochem, welche in der Vergangenheit mal von einem netten Berliner restauriert wurde und heute ein echter Augenschmaus ist.

 

Ein Grund mehr die Führung durch die Burg unbedingt mitzunehmen, denn nicht nur das Gelände selbst ist sehr fotogen, sondern auch die Einrichtung im Inneren hat was.

 

 

 

Da wir noch etwas Zeit hatten, bevor wir einchecken durften, unternahmen wir eine Schiffrundfahrt. Jedoch muss ich sagen, dass die Preise hier enorm sind. 11€ pro Person finde ich heftig, vorallem, da es keine „richtige“ Rundfahrt ist, sondern das Schiff fährt 20min den Fluß rauf und dann wieder runter. That’s it…

 

 

 

Auf ging es dann zum Hotel. Bei 120€/Nacht hatte ich mir echt mehr erwartet. Ein winziges Zimmer im 4. OG mit Blick aufs Nachbarhaus (1m Abstand…). Naja, für eine Nacht okay, aber noch einmal würde ich hier nicht mehr schlafen. Positiv zu erwähnen ist der Service beim Frühstück, hier merkt man, dass die Dame den Job aus Leidenschaft macht.

 

 

 

Aber keine Sorge, Cochem hat jede Menge andere Hotels, lokale Restaurants und gemütliche Cafes zu bieten. Und wenn man länger bleibt ist sicherlich eine Ferienwohnung von Vorteil.

 

 

 

Am Nachmittag machten wir dann noch die Tour mit dem City Train, natürlich unserem Karlchen zu Liebe, der total begeistert von der Tuff Tuff war.

 

 

 

Ein toller Ort zum relaxen, der sich auch wunderbar mit weiteren Highlights der Region kombinieren lässt. Denn in unmittelbarer Nähe wimmelt es nur so von Burgen und Schlössern!

 

 

 

Sonntag nach dem Frühstück ging die Reise weiter Richtung Burg Eltz. Am Parkplatz angekommen, hatten wir 2 Euro Park Gebühr zu zahlen, was in Ordnung geht. Der gut 1,3 km lange Weg führte uns nun durch einen schönen Wald und gab auch ein paar schöne Aussichten frei. Und da war sie dann auch glich: Majestätisch und groß erhob sich Burg Eltz zwischen dem Grün der angrenzenden Berge. 200 Meter später durchschritten wir das kleine Tor zur Burg und zahlten anschließend stolze 10,00 Euro Eintritt pro Person. Im Innenhof warteten wir dann auf die nächste Führung.

 

 

 

Leider darf man im Inneren von Burg Eltz keine Fotoaufnahmen machen, so dass jeder seine Kamera beiseite stecken musste. Die Führung selbst war leider nur „okay“, lag aber an dem jungen Mädchen, dass uns durch die Burg führte. Wir bekamen ca. 8 Räume zu Gesicht – allesamt spannend und interessant eingerichtet. Dadurch, dass diese Burg niemals erobert oder niedergebrannt wurde, fanden sich spannende Details aus den verschiedensten Jahrhunderten und Karl suchte fleißig in jedem Raum nach dem kleinen Gespenst!

 

 

 

Erst im 19. Jahrhundert in weiten Teilen restauriert, waren die Einrichtungen vielfältig und durchaus üppig. Waffen aller Art, Rüstungen, Haushaltsgegenstände, alte Wandteppiche, edles Porzellan, Gemälde – so vieles gab es zu entdecken. Rund 40 Minuten dauerte die Tour – eine für uns optimale Länge. Da wir den ganzen Berg nicht wieder mit Kinderwagen hochlaufen wollten, entschlossen wir uns, den Shuttle zu nehmen – 2€ pro Person.

 

 

 

Ja, Burg Eltz ist ein teures Pflaster…

 

 

 

Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns weiter auf den Weg nach Sinsheim ins Auto und Technik Museum. Schon von der Autobahn aus sieht man eine Concorde und eine Tupolev, die auf dem Dach des Museums montiert sind. Somit ist die Anreise ein Kinderspiel.

 

 

 

Auf dem Parkplatz eingetroffen erspäht man die nächsten Objekte, die auf Stelzen befestigt sind. Parkraum ist in ausreichender Anzahl vorhanden. Es gibt nicht nur PKW und Busparkplätze, sondern auch extra Plätze für Caravans.

 

 

 

Obwohl es Sonntag, ein Feiertag und noch Ostern war, gab es keine Schlange an der Kasse und wir konnten direkt rein in Halle 1. Autos, bei denen das Design im Vordergrund stand und der Benzinverbrauch noch keiner Ölkrise unterworfen war, funkeln im Scheinwerferlicht. Dazwischen findet man liebevoll arrangierte Puppen, stilecht im Fifties Look gekleidet.

 

 

 

Und ihr hättet mal Karl sehen sollen! Er ist halber ausgeflippt! So viele Autos, Motorräder und ein Zug!

 

 

 

Nach dem 50er Jahre Bereich folgt Militärbereich und das Afrikakorps - hier sind jede Menge Panzer und andere Militärfahrzeuge aufgestellt. Mit viel Sand wurde eine möglichst authentische Atmosphäre geschaffen.

 

 

 

Nicht nur auf dem Boden, sondern auch in der Luft gibt es viel zu entdecken. Flugzeuge, Hubschrauber usw. schweben über den Köpfen der Besucher. Die Hallen sind so voll, dass man gar nicht alle Exponate mit einem Blick erfassen kann. Unbedingt Zeit nehmen und langsam die Wege abschreiten ist mein Tipp – oder wie wir es mit Karl gemacht haben, einfach kurz raus, schaukeln, und auf ein neues die Autos erkunden.

 

 

 

Als nächstes kam die Fahrzeugabteilung dran. Landwirtschaft und Nutzfahrzeuge. Brauereifahrzeuge, Traktoren, Dampfwalzen und, und, und… und ihr könnt euch vorstellen, was das für Karl bedeutet hat!

 

 

 

Und wie kam es überhaupt zu dem Museum? 1980 trafen sich ein paar Technikliebhaber und beschlossen, ihre liebevoll restaurierten Stücke einem breiten Publikum zugänglich machen zu wollen. Man gründete einen Förderverein, dem heute über 2500 Unterstützer aus aller Welt angehören. Bereits am 6. Mai 1981 wurde das Auto und Technik Museum Sinsheim mit einer Fläche von 5000m² eröffnet. Von Anfang bis heute finanziert es sich ausschließlich aus den Mitgliedsbeiträgen der Fördermitglieder, Privat- und Firmenspenden und Eintrittsgeldern. Und mit 16€ pro Person für mich vollkommen in Ordnung. Kinder bis 4 Jahre zahlen noch keinen Eintritt.

 

 

 

So, weiter geht es! Willkommen in der Welt des Motorsports! Wer durch das Hauptportal in Halle 2 eingetreten ist, wird zuerst mit alten und neuen Rennboliden aus den verschiedenen Motorsportsparten konfrontiert. Michael Schumachers Weltmeisterfahrzeug Benetton-Renault von 1995 steht zwischen Formel 1 Autos von Alain Prost, Nigel Mansell oder dem unvergessenen Ayrton Senna. Doch nicht nur die Formel 1 Wagen faszinieren, auch Ferrari, Lamborghini und andere funkelnde Karosserien wissen von glänzenden Motorsportzeiten zu berichten.

 

 

 

Kennst du The Blue Flame? Nein? 1970 stellte der Amerikaner Gary Gabelich mit diesem raketenangetriebenen Fahrzeug einen bis heute ungebrochenen Geschwindigkeitsrekord auf. 1014,656 km/h war die Durchschnittsgeschwindigkeit, die auf einem ausgetrockneten Salzsee erreicht wurde.

 

 

 

Ich schlenderte weiter durch die Halle, aber Karl blieb mit seinen Blicken an den Zügen kleben. In einer kleinen Stadt flitzen verschiedene Modelleisenbahnen hin und her – für unseren Kleinen faszinierend!

 

In Sinsheim befindet sich auch die größte Privatsammlung historischer Maybach-, Kompressor-Mercedes und Bugatti Automobile. Echte Schmuckstücke!

 

 

 

Weiter ging es Richtung Treppe, um auf das Dach des Museums zu gelangen, wo noch einige begehbare Flugzeuge auf uns warteten. Besucherlieblinge auf dem Flight Deck sind die beiden einzigen, jemals in Serie gebauten  Überschall-Passagierflugzeuge Concorde und Tupolev 144. Und keine Angst, es gibt keine Schlange! Man kommt doch schneller dran, wie man denkt. Ein bisschen Wagemut sollte man mitbringen, aber der Blick in den ehemaligen Passagierbereich und das Cockpit lohnt sich.

 

 

 

Vor lauter Euphorie jedoch bitte nicht die anderen Flugzeuge außer Acht lassen, denn die sind ebenso spektakulär J

 

 

 

Für Kinder und jung gebliebene Erwachsene gibt es noch eine Rutsche, mit der man wieder in die untere Etage kommt. Ein Adrenalinkick mit Jauchzeffekt! Unbedingt probieren!

 

 

 

Nach der Halle 2 ging es ins Restaurant zu einem „Boxenstopp“. Die Preise sind natürlich hoch, aber das Essen und Trinken vollkommen okay! Da Karl noch einmal in die Halle 1 wollte, bin ich mit ihm rein, während Papa sein Lunch fertig essen durfte.

 

 

 

Alles in Allem hatten wir einen wunderbaren Tag und das Wetter spielte mit seinen 27°C für April auch mit.  Und ja, nach Sinsheim würde ich mit Karl jederzeit wieder fahren!

 

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