Wohungssuche.

Wie schwer es doch ist, eine passende Wohnung zu finden…

 

Nicht, dass wir umziehen müssten, nein. Wir wollen einfach näher am Arbeitsplatz sein. Diese Fahrerei nervt. Für mich sind es gute 34km pro Strecke und für meinen Mann sicherlich noch mehr.

 

Seit bestimmt einem Monat schaue ich täglich bei immobilienscout, immonet, immobilo und was es nicht sonst noch so alles gibt, ob ich etwas Passendes finde. Unsere Kriterien sind jetzt nicht außergewöhnlich. Nein. Wenn möglich im EG oder 1.OG, und einen Balkon oder Terrasse sollte es haben.

 

Es gibt genug. Keine Frage. Aber dann findet man doch tatsächlich Objekte, besser gesagt, 3-Zimmerwohnungen, wo nur an älteres Ehepaar vermietet wird. Oder, keine Haustiere erlaubt. Und wir hatten sogar mal die eine Wohnung bei der uns gesagt wurde „Kinder sind vom Vermieter nicht erwünscht.“ So. Entschuldigung, aber wofür brauche ich eine 3-Zimmer-Wohnung mit gut 90m², wenn ich weder Haustiere noch Kinder haben darf? Und dann am besten noch ein Pendler, der sowieso am Wochenende nie da ist, richtig?

 

Aber es gibt auch Ausnahmen, und sogar sehr schöne Wohnungen. Wenn da diese Provision nicht wäre! Warum zahle ich einem Makler knapp € 2.000? Dafür, dass er 10 Minuten zum Termin zu spät kam? Dafür, dass er mir gleichzeitig mit drei anderen Pärchen die Wohnung zeigt? Oder dafür, dass er sich erst zwei Wochen später meldet, um mir die genauen Heizkosten zu sagen?

 

Hinzu kommt, dass Mann und Frau sich nicht einig werden. Während ich schon die Schnauze voll habe, mir täglich neue Angebote rauszusuchen, und da anrufen zu müssen, heißt es bei meinem Mann „Warte!“. Auf was? Das irgendein super Angebot vor uns liegt? Am Liebsten ohne Provision und günstiger Mietpreis? Wir haben noch nicht einmal gekündigt. Aber nein, das versteht er nicht. Am liebsten würde ich die Kündigung wegschicken, damit er unter Druck steht und sich entscheiden muss. Aber so bin ich nicht… Leider!

 

Das Schlimmste in unserer einmonatigen Wohnungssuche ist uns letzten Freitag passiert. Eine Wohnung in super Lage zu einem guten Preis. Mein Mann und ich erschienen pünktlich und begannen mit der Wohnungsbesichtigung. Die Hauseigentümerin selbst vermietet, also ein Plus, da es keine Provision gibt. Die ersten fünf Minuten liefen ja noch gut, bis mein Mann fragte, ob es denn einen Abzug im Klo gäbe. Die Dame wurde plötzlich ganz laut. Und fing an, sogar unverschämt zu werden. „Glauben Sie, dass Sie als Inder eine Wohnung in Deutschland finden werden?“ Oder, „Wir sind hier nicht in Indien! In Deutschland bestimmt der Vermieter, wer einzieht!“

 

Ich dachte echt, ich höre nicht richtig? Wie kann man denn so mit einem reden? Und meinem Mann ging es nur darum, ob es einen Abzug gibt oder nicht. Das Gespräch zwischen meinem Mann und der Dame, Entschuldigung, ‚Oberstudienrat‘, eskalierte noch weiter. Und es wurde über indische Kulturen geredet, während die Dame immer wieder sagte „Money to Money“. Ja, verstanden. Ich hielt mich raus. Ich habe beide Reaktionen nicht nachvollziehen können. Aber das man so diskriminierend wird?

 

Kaum zu Hause habe ich der netten Dame eine Email zukommen lassen, dass wir nicht weiter an dem Objekt interessiert sind. Besser so, schließlich hat sie ja noch 200 weitere Bewerber….