Endlich schwanger!

Hallo meine Lieben,

 

es gibt etwas zu erzählen!

 

 

 

Ich wollte immer mit 27 Jahren, spätestens 28 Jahren ein Kind – das war der Plan! Zu Beginn war ich sehr motiviert, ich dachte ich würde in 2-3 Monate schwanger werden. Anfangs machte ich mir nicht so den Stress und in unserem Umfeld wusste auch niemand etwas davon, um den ganzen Fragen einfach auch auszuweichen. Auf Empfehlung meiner Cousine stiess ich schnell auf den Ovulationstest, und ich kann ihn nur weiterempfehlen. Falls es innerhalb von 6 Monaten nicht klappt, dann sollte man einen Arzt besuchen.

 

 

 

So lange Jahre ging es immer nur um das Schwanger werden. Seit über vier Jahren hatten wir einfach alles mitgemacht. Vom ersten “Ach, wenn es passiert, passiert es” bis zur Hormonbehandlung. Mein Mann und ich hatten uns so sehnsüchtig ein Kind gewünscht. Aber es sollte nicht sein.

 

Da ich mehrere Bekannte habe, die bereits künstliche Befruchtungen und Spezialisten aufgesucht hatten, wusste alles dahinter steckt. Natürlich kann es klappen, jedoch hat es bei den Bekannten von mir über die Kinderwunschklinik nicht funktioniert und es ist einfach ein riesiger psychischer Druck.

 

Endlich war ich soweit, dass zu akzeptieren. Da wir schon immer sagten, wenn es auf natürlichem Wege nicht klappt, adoptieren wir – entschlossen wir uns auch dazu. Im September 2015 gingen wir also zum Jugendamt und starteten den ganzen Prozess (2 Monate Vorbereitungskurs, 5 Termine auf dem Amt, 3 Hausbesuche,…).

 

 

 

So vergingen die Monate.... und uns erschien das eine Ewigkeit. Wir wollten ja so schnell wie möglich ein kleines Kind. Unsere ganze Energie steckten wir in die Adoption. Und für alles andere war der Kopf abgeschalten. Meine Tage hatte ich sowieso gut 1,5 Jahre nicht mehr, da ich auch keinen Eisprung hatte.

 

 

 

Nach der deftigen Weihnachtszeit entschied ich mich dann, mit WeightWatchers eine Diät zu machen, da ich neidisch sehen konnte, wie meine Kollegin 8kg abnahm. Also hieß es jetzt viel Obst, Gemüse und Sport. Jeden zweiten Tag die 8min Bauchmuskel-App, dann die 10min Beine+Po-App, und viel Spazieren. Nur der blöde Speckbauch wollte nicht weg!

 

 

 

Im Februar stand bei mir der Hautarzt auf dem Programm. Die Hautärzten, die mich alle 3 Monate untersucht, meinte „Haben Sie Hormonprobleme? Ihre Haut hat sich so verändert, sie sollten unbedingt mal zum Frauenarzt“. Meine Schwester meinte, dass es durch die Ernährungsumstellung oder einfach die Produkte sein könnte.

 

 

 

Also machte ich für Mitte März einen Termin beim Frauenarzt aus.

 

Anfang März ging ich dann auf eine 2-Tägige Tagung. Samstags bei der Kaffeepause meinte dann die eine Dame plötzlich „Bist du schwanger oder hast du einfach nur so zugenommen?“ Ich war schon etwas stinkig, da ich in der Hand nur einen Apfel hatte, während alle anderen sich mit Kuchen vollstopften. Ich meinte dann ganz frech zurück „Ne sorry, einfach nur fett!“ Mich hatte das schon etwas verletzt, und so ging ich Sonntag früh erst einmal 1 Std. walken.

 

 

 

Am Dienstag darauf, Weltfrauentag – 08.03.2016 – ging ich zum Frauenarzt. Der Arzt machte seine normale Untersuchung und schaute mich plötzlich an. „Wir müssen zu dem anderen Ultraschallgerät“, sagte er. Ich dachte mir schon – „oh Gott, bitte kein Gebärmutterkrebs oder ähnliches!“. Dann sagte er plötzlich „Sie sind schwanger! Und sie haben die Hälfte schon verpasst!“

 

Ich stand unter Schock. Das war alles so unwirklich. Wahrscheinlich wieder so ein hormoneller Irrtum. Aber dann zeigte er mir auf dem Ultraschallgerät den Kopf, die Beinchen, etc. Ich war baff. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, noch was ich denken sollte – mein Kopf war blank.

 

 

 

“Alles da, wo es sein soll.” erklärt mir der Frauenarzt. Und da kapiere ich es: Ich bekomme ein Baby. Mein Baby. Ich erfahre, dass ich fast alle Untersuchungen natürlich verpasst habe, am nächsten Morgen gleich zum Blutabnehmen kommen soll und werde noch zu einem Spezialisten nach Stuttgart überwiesen. Dann gibt es auch den Mutterpass. Die Rezeptionistin redet alles Mögliche an mich hin, zwecks Geburtsvorbereitungskurs, Hebamme, Dinge die ich beachten muss….

 

Aber ich stehe nur da. Es kann doch gar nicht sein…?!

 

 

 

Ich schwebe aus der Praxis und setzte mich erst einmal hin. Geistesgegenwärtig rufe ich meinen Mann an und erzähle es ihm. Er ist geschockt, wie ich und sagt immer wieder „Aber wie kann das sein?“. Dann rufe ich meine Eltern an, mein Vater antwortet. Auch ihm sage ich „Papa, ich bin im 6. Monat schwanger!“. Schnell ruft er meine Mutter und lacht einfach nur. Auch meine Mutter – sprachlos. Und die Gedanken rasen: Und was jetzt? Worauf muss ich achten? Und wie wird das mit dem Geld? Wie wird es mit meinem Job?

 

 

 

Irgendwie ging es immer um das Schwangerwerden. Nie um das Schwangersein. Zuhause versinke ich erst einmal im Internet und lese, soviel ich kann. Und ständig klingelt das Telefon, da ich den engsten Freunden per WhatsApp Bescheid gebe.

 

 

 

Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist furchtbar, ich kriege kein Auge zu. Was habe ich meinem Kind die letzten 6 Monate angetan? Ende Dezember noch Kisten vom Flohmarkt geschleppt. Seit Januar Diät. Jeden zweiten Tag die blöden Bauchmuskelübungen. Dann noch einen Taillenformer (Korsett) getragen, um den Speckbauch zu überdecken. Oh mein Gott… was habe ich dem armen Menschen da nur angetan?!

 

 

 

Am nächsten Morgen heißt es erst einmal Blutabnehmen. Dann geht es zur Arbeit und ich habe es gleich meinem Chef erzählt. Dadurch, dass der Termin in der Pränatal Klinik erst die Woche drauf ist, schweige ich noch ein wenig über das Thema.

 

 

 

Die Woche drauf bin ich dann, wieder an einem Dienstag, mit meiner Mutter nach Stuttgart gefahren. Der Arzt war super geduldig, sehr entspannt. Und meinte Mutter murmelte immer nur „Und ich habe die ganze Zeit nix gemerkt“. Ja, ich ja auch nicht! Mir war nie schlecht, mir ging es immer gut, ich habe keinerlei Anzeichen gehabt.

 

 

 

Der Arzt erkennt, dass es ein Junge wird. Da wir ein Mädchen adoptieren wollten, hatte ich mich eigentlich schon auf eine kleine „Samanta“ eingestellt. Umdenken ist jetzt angesagt!

 

Aber Gott sei Dank geht es dem Kind gut – und ich bin erleichtert. Ich hatte solche Angst, dass etwas nicht stimmen könnte, und der Traum schneller platzt, wie das er begonnen hat.

 

 

 

Unser sehnlichster Wunsch hat sich erfüllt. Wir dürfen Eltern werden. Und so beginnt unser neues Leben. Wir sind schwanger. Endlich. Da ich schon sehr viel über die Adoption gepostet habe, dachte ich, diese Neuigkeiten jetzt auch zu teilen. Auch, um allen anderen Mut zu machen, und nie aufzugeben. Gerade dann, wenn man am wenigstens damit rechnet, passiert es.