Baby schreien lassen.

Ich weiß noch ganz genau, als ich in den ersten Monaten bei meinen Eltern war und meine Schwester immer meinte „Ist doch egal, Babys muss man schreien lassen“. Ich war ganz und gar nicht der Meinung. Babys weinen niemals, um uns zu ärgern oder herumzuscheuchen, sondern aus einem Grund. Daher sollte man sie auch nicht einfach schreien lassen.

 

 

Ich meine, gerade als frisch gebackene Eltern bekommen wir den ein oder anderen Rat von unseren Eltern oder Verwandten. Genauso mit „das Kind muss auf der Seite oder auf dem Bauch schlafen!“ – nein, das war vielleicht früher so. Aber heute nicht mehr. Habt ihr auch von manchen den Rat bekommen, euer Baby einfach schreien zu lassen? Ganz ehrlich, keine gute Idee. Man weiß ja nicht, was passiert ist. Ein Baby schreit niemals aus Boshaftigkeit oder um die Eltern zu scheuchen. Also zumindest nicht in den ersten 12 Monaten! Klar, jetzt mit 1,5 Jahren fängt Karl manchmal an zu quängeln oder heulen, wenn er etwas nicht bekommt.

 

 

Ein Baby braucht die Sicherheit, dass es Rückmeldung bekommt, wenn es Angst oder Schmerzen hat. Ein Kind merkt auch an unserer Stimme, wie wir sprechen, dass alles in Ordnung ist. Für die kindliche Entwicklung sind solche positiven Bindungserfahrungen ganz wichtig.

 

 

Klar, man muss die Situation auch abwegen. Es bedeutet nicht, dass wir das weinende Baby gleich auf den Arm nehmen müssen. Es reicht wie gesagt, wenn wir da sind, und es spüren lassen, dass alles okay ist. Oft kommen die Eltern dann schon hektisch, nehmen das Baby hoch, geben direkt den Schnuller und riechen an der Windel, was aber nur Stress erzeugt. Und besonders am Anfang braucht ein Kind Ruhe.

 

 

Und was ist nun mein Rat? Erst mal ganz ruhig zum Kind zu gehen und es anzuschauen, vielleicht leise zu sprechen. Das Baby erkennt dann schon das vertraute Gesicht und dass jemand bei ihm ist. Da können drei Minuten schon ausreichen. Oft beruhigt sich das Kind dann. Wenn nicht, das Baby langsam und ruhig berühren, vielleicht ein bisschen den Bauch streicheln und mit ihm sprechen. Probiert es einfach mal aus.

 

 

Erst, wenn das nicht hilft, nehmt euren Zwerg auf den Arm. Klar, Voraussetzung ist auch, dass das Baby satt und gewickelt ist und beides nicht Ursache für das Weinen sein kann. Wiederholt ihr das immer wieder, wird diese Methode für das Baby zum vertrauten Beruhigungsritual und funktioniert besonders gut.

 

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