Muttersein.

 

Ist schon wieder eine Weile her, dass ich hier etwas geschrieben bzw. gepostet habe…

 

 

 

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, mindestens 1xWoche einen Beitrag zu veröffentlichen. Aber manchmal hat man einfach keine Lust zu schreiben, oder auch kein Thema, über das man schreiben möchte.

 

 

Heute morgen gab es jedoch eine lustige Situation. Ich stehe ja immer vor den Männern auf, damit ich abhaue, so lange Karl noch schläft. Und da liegt der kleine Mann in unserem Bettchen und fängt im Schlaf plötzlich an zu Lachen. Aber so herzhaft laut und schön, dass ich selber lachen musste!

 

 

Ich bin drei Jahren Mutter und jeden Abend lege ich mich neben mein Kind ins Bett und kann noch immer nicht ganz fassen, dass ich die Mama dieses kleinen, schon so großen Kindes bin. Ich könnte platzen vor Liebe und Glück, wenn ich mit nachmittags mit strahlenden Augen empfangen werde, eine Katze auf unser Terrasse laute Freudenschreie auslöst oder ich am Abend ein müdes, durchgespieltes Kind in den Armen halte, das sich dicht an mich kuschelt.

 

 

Mich hat die Mutterschaft nachhaltig verändert. Ich bin gewachsen und wachse noch immer jeden Tag, manchmal auch über mich selbst hinaus. Ich habe mich selbst neu kennengelernt und bin trotzdem noch immer die Person, die ich vorher war. Aber halt anders.

 

 

Es ist nicht immer alles rosarot und federleicht und ein falsch geschnittener Apfel kann einen Weltuntergang hervorrufen, aber Wutausbrüche, kurze Nächte und einfach blöde Tage sind schnell wieder vergessen, wenn ich herzlich angelacht werde oder mir ein köstliches Sandeis angeboten wird. Es gibt immer Höhen und Tiefen, aber, egal wie kitschig es klingt, das Glück ist ein Grundrauschen, dass manchmal eben nur ganz leise ist und so oft ganz laut und einfach immer da.

 

 

Meine Mama war aber auch so. Wir sind zu viert, ich bin die Jüngste. An die Zeit gemeinsam mit meinem Vater kann ich mich nur wenig erinnern, da er viel gearbeitet bzw. auch geschichtet hat. Für mich ist mein Vater ein Wochenendpapa gewesen, mit dem wir dann wandern oder Eis essen waren. Meine Mutter war immer meine Bezugsperson. Mein Anker, mein Halt und mein Wegweiser, wenn ich die Spur verloren habe. Damals wie heute. Ich weiß, dass sie immer für mich da ist und mich so annimmt, wie ich bin. Ganz egal ob ich damals trotzig meine Zimmertür zuknallte oder heute Abends bei ihr anrufe, weil mein Tag voller „Nein nein nein“ meines eigenen Kindes war und ich einfach mal sagen muss, dass ich das richtig ätzend fand und mich deshalb selber ätzend finde. Meine Mutter bedeutet für mich bedingungslose Liebe.

 

 

Sie hat mir diese Sicherheit mit auf den Weg gegeben, dass ich, so wie ich bin, geliebt werde. Immer. Dass ich richtig bin und dass sie immer für mich da ist. Sie hat ein Band zwischen uns gespannt, das sich nicht trennen lässt und das dick und stark bleibt, auch wenn wir uns mal streiten, lange nicht sehen, hören oder umarmen. Und wie gesagt, wir waren vier Kinder. Trotz Teilzeitjob, Haushalt, alles drum und dran, hat sie uns ihre Zeit und Liebe geschenkt. Ich habe mich nie vernachlässigt gefühlt. Und eigentlich müsste sie mich nach der Pubertät hassen – denn da war ich wirklich schlimm. Wirklich.

 

 

Ich weiß durch meine Mutter, dass Liebe und Geborgenheit in vielen verschiedenen Rahmen entstehen kann und von Innen kommt. Und das gibt mir jetzt als Mutter nochmal eine ordentliche Portion Gelassenheit. Ich muss keine Vollzeit-Mama sein, die nicht arbeitet, nur zu Hause sitzt. Nein. Auch eine Mama, die arbeitet, kann ihre Kinder lieben und verbringt dann die übrige Zeit miteinander umso intensiver.

 

 

Karl ging erst in die Krippe, nun in den Kiga. Isst dort zu Mittag, schläft manchmal dort und tobt durch die Gegend, bis ich ihn um 13:45 Uhr abhole. Während unser Sohn mit den anderen Kindern und den Erziehern den Kindergarten unsicher macht arbeite ich, trinke ganz in Ruhe einen leckeren Tee, esse mit den Kollegen und mache mich dann Punkt 13 Uhr auf den Heimweg. Ich weiß durch meine Mama, dass sich Liebe und Geborgenheit nicht nur trotz Fremdbetreuung weitergeben lassen, sondern dass sie sich noch viel leichter leben lassen, wenn alle in der Familie ausgeglichen sind und sich entfalten können.

 

 

Mein Karl ist ein Wirbelwind und hat Energie für 10 Kinder *lach*. Er ist von morgens um 06:00 Uhr bis Abends kurz vor acht Uhr immer auf Achse, tobt springt klettert und brüllt wie ein Löwe. Er braucht viel Action um sich herum. Vormittags sammle ich die Kraft um Nachmittags und am Wochenende Hügel hoch zu stürmen – ne Spaß, ganz so schlimm ist nicht! Er hat auch ruhige Phasen, wo er dann einfach mal nach dem Kindergarten noch eine halbe Stunde nichts machen möchte, das genieße ich dann auch.

 

 

Ich begleite mein Kind, halte es an der Hand, wenn es sie braucht und lasse los, wenn es alleine weiter gehen möchte. Ich bin die sichere Base, zu der unser Sohn immer zurückkehren kann, wenn er müde wird, zu viele Eindrücke gesammelt hat oder ihm das Nachbarsmädchen eines mit der Schaufel übergebraten hat. Ich gebe ihm die Sicherheit mit, immer für ihn da zu sein und die Freiheit, sich selbst zu entfalten.

 

 

Ich werde immer für mein Kind da sein und den ersten Gang zur Schule genauso feiern und mit Tränen in den Augen begleiten, wie die ersten Schritte. Ich werde hoffentlich in die Geschichte vom ersten Kuss eingeweiht und werde den ersten Herzschmerz trösten. Ich werde mit einer kraus gelegten Stirn die Kekse rausholen, wenn die erste Klassenarbeit vergeigt wird und in der Tasche für den ersten Klassenausflug Schoki und einen Brief verstecken, in dem steht wie sehr ich meinen Sohn liebe. Ich freue mich darauf mein Kind auf all seinen Wegen, egal wohin sie führen werden, begleiten zu dürfen und bin dankbar, für dieses wundervolle Geschenk.

 

 

Von dem her – macht euch nicht verrückt, lasst euch nichts einreden – ihr seid tolle Mummys, so, wie ihr seid!

 

Und Danke Mama – du bist und bleibst die Beste!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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