Aaaabbeerr...

… um mal ganz ehrlich zu sein…

 

 

Als ich noch nicht deine Mama war,

 

… da wusste ich auch noch nicht, dass es Tage gibt, an denen ist man so müde, dass die Beine wehtun und man beim Aufstehen am liebsten gleich wieder ins Bett zurück möchte.

 

 

… da hatte ich überhaupt keine Ahnung, wie sehr ständiges mit-Gegenständen-irgendwo-dagegen-schlagen an meinen Nerven zerren kann.

 

 

… da hätte ich nie gedacht, dass Mamasein auch bedeuten kann, monatelang nicht einmal abends eine Stunde für mich alleine zu haben, weil das Baby tagsüber fast nie und abends immer nur ganz kurz am Stück schläft.

 

 

… da hatte ich zum Glück keine Ahnung davon, dass es auch Babys gibt, die schreien, sobald sie abgelegt werden und dass es deshalb passieren kann, dass Mama schon morgens um halb 11 nur noch am Heulen ist, weil das Baby das komplette Duschen, Anziehen, Zähne putzen usw. hindurch nur geschrien hat.

 

 

… da hatte ich keinerlei Vorstellung davon, wie grausam es manchmal sein kann, auf nüchternen Magen Windeln des Grauens zu wechseln (und sich drei zusätzliche Hände zum Füße halten, Feuchttücher reichen, Kind davon abhalten seine Legotiere in die Windel zu werfen (…) zu wünschen)

 

 

… da konnte ich mir nicht vorstellen, dass deine Schmerzen mir mehr als meine eigenen wehtun könnten.

 

 

… da hatte ich auch keine Vorstellung davon, wie frustrierend es manchmal ist, deine Trotzphasen mitzuerleben.

 

 

Mein Karl, als ich noch nicht deine Mama war, da war ich vielleicht ausgeschlafener und erholter. Ich ging öfter zum Frisör und viel öfter abends aus. Ich arbeitete mehr und hatte mehr Geld zur Verfügung. Ich hatte bessere Nerven und nahm mir Zeit für die Dinge, die mir Spaß machten. Ich las mehr, unternahm mehr und lackierte mir öfter die Nägel. Mein Bett, meine Wohnung, meine Freizeit und mein Bücherregal gehörten mir ganz allein. Ich konnte sonntags den ganzen Tag fernsehen, morgens ungestört frühstücken und stundenlang telefonieren.

 

 

Mein Schatz, als ich noch nicht deine Mama war, da war mein Leben nicht mal halb so schön wie heute. Ganz ehrlich.

 

 

Ich liebe dich! Deine Mama.

 

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