Familienplanung.

Eigentlich wollte ich immer zwei Kinder. Denn mehr würden in ein schönes Auto sowieso nicht reinpassen. Und ein Junge und Mädchen wären doch ideal.

 

 

 

Eigentlich.

 

 

 

Denn eigentlich wollte ich mit spätestens 28 Jahren das erste Kind haben. Hat es geklappt? Nein. Karlito kam, als ich 31 Jahre alt wurde. Direkt nach der Geburt dachte ich „um Gottes willen, nie wieder!“ Denn ja, die Geburt war so schlimm! Aber als die Wochen vergingen, und da so ein süßes Baby in meinem Arm lag, dachte ich mir „Okay, ich will noch eins!“

 

 

 

So, und heute? Karl ist 14 ½ Monate alt. Aus dem gröbsten raus. Läuft. Sagt ein paar Worte. Und jetzt denke ich gar nicht mehr an Familienplanung. Ist das falsch? Oder richtig?

 

 

 

Ich denke, dass sich Karl sicherlich über ein Geschwisterchen freuen würde. Mein Mann hingegen ist vollkommen zufrieden mit einem Kind, das reicht ihm.

 

 

 

Wenn ich in mich reinhorche, bin ich so zufrieden, wie es ist. Wenn ich auch überlege, wie lange es gedauert hat. Was ein unerfülllter Kinderwunsch bedeutet und was auch Fruchtbarkeitsbehandlungen mit einer Frau/einem Paar machen, weiß nur jemand, der das selber auch mitgemacht hat. Sollte ich mich dann nicht damit zufriedengeben, dass ich wenigstens ein Kind habe? Andererseits sagt mir jeder, „eins ist keins“ oder „zwei sind besser als eins“. Oft denke ich auch, dass es besser wäre. Nicht jetzt, aber für später. Wir werden nicht ein Leben lang leben, und wen hat er dann? Niemand. Und so hätte er wenigstens einen Bruder oder eine Schwester. Was aber auch keine Garantie mehr heut zu tage ist…. da sich jeder zerstreitet.

 

 

 

So viele Gedanken. Werde ich es eines Tages bereuen, es nicht noch einmal versucht zu haben? Fehlt uns der Mut für mehr? Wäre es nicht toll, noch ein Kind zu haben? Haben wir da etwas verpasst? Sind wir zu bequem? Tatsächlich ist irgendwann das Fenster zu. Mit Anfang vierzig fange ich dann auch nicht mehr damit an. Obwohl man eigentlich Mut zu mehr Kindern haben sollte. Ich bewundere kinderreiche Familien und Mütter, die mehr als zwei Kinder haben und nehme an Mehrfach-Müttern diese grossartige Gelassenheit wahr. Oder ist das nur Müdigkeit, auf einem höheren Niveau?

 

 

 

Fakt ist aber auch: Wir geniessen gerade das Alter unseres Kindes. Die anstrengende Zeit mit Kolliken etc. ist vorbei, wir gehen zusammen spazieren, gehen ins Museum und sehen, wie sich Karl und seine Persönlichkeit entwickelt.

 

 

 

Die Entscheidung gegen weitere Kinder bedeutet aber auch, dass diese Zeiten irgendwann vorbei sind. Unwiederbringlich. Nie wieder kleine, süße Ärmchen, die einen umarmen. Die ersten Schritte, die ersten Worte. Nie wieder ein kleiner Junge, der einem beim Abholen aus der Kita freudestrahlend entgegenläuft und einem in die Arme springt. Dieser Gedanke lässt mich in letzter Zeit öfters mal in Panik und auch Trauer verfallen. Ich möchte die Zeit anhalten, wirklich. Das hat auch damit zu tun, dass ich nicht älter werden will, hahaha. Irgendwann werde ich wohl einfach eine ältere Frau sein, die jungen Müttern sagt: „Geniessen Sie die Zeit, sie werden so schnell groß.“ So viel ist klar!

 

 

 

Wie sieht das Bei Euch aus? Kinderwunsch schon abgeschlossen oder plant Ihr noch mehr Kinder?

 

 

 

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