Mutter-Kind-Kur?

 

Ich spiele schon seit gut einem Jahr mit dem Gedanken, ob ich mit Karl einmal eine Mutter-Kind-Kur machen soll. Zum einen, weil er immer im Winter einen Neurodermitis-Schub bekommt, zum anderen, weil wir dann vielleicht mal 2-3 Wochen Ruhe von allem hätten und er abschalten könnte…

 

 

 

Für mich hat der Arzt soweit alles ausgefüllt, als wir dann aber beim Kinderarzt waren, hat dieser uns davor abgeraten. Er meinte, dass dort zum einen die Kinder meistens krank werden, und zum anderen, dass es in einer Mutter-Kind-Kur keine Spezialisten für Neurodermitis oder andere Krankheiten gäbe.

 

 

 

Ich habe daraufhin die ganzen Unterlagen einfach in eine Ecke gesteckt und das Thema abgehackt. Da Karl aber gerade eine schwierige Phase in der Kita hat, frage ich mich nun, ob diese 2-3 Wochen „weg“ vielleicht doch nicht schlecht wären?

 

Andererseits glaube ich nicht, dass ich meinen Sohn da einfach so in fremde Hände geben könnte bzw. kann ich den Leuten mein Kind anvertrauen?

 

 

 

Oh Gott, ich weiß, ich bin da sehr speziell bei dem Thema.

 

Wir Eltern stehen unter einem ständigen Zeitdruck, denn immer ist da der tägliche Spagat zwischen Familie und Job zu meistern. Kein Wunder, wenn man manchmal am Ende seiner Kräfte ist. Doch vor der Komplett-Erschöpfung lohnt es sich einmal über eine Mutter-Kind-Kur nachzudenken…nicht nur für das Kind, sondern auch für sich als Elternteil.

 

 

 

Eine Kur ist kein Urlaub auf Krankenschein. Der behandelnde Arzt muss ein Attest ausstellen, das dann zusammen mit einem Antrag an die Krankenkasse geht. Bei der Antragstellung kann man sich auch Hilfe und Beratung zum Beispiel beim Müttergenesungswerk oder der Arbeiterwohlfahrt holen.

 

 

 

Die Kur können Eltern für sich allein beanspruchen oder in Begleitung ihrer Kinder fahren. Die Krankenkassen, die die Kur komplett finanzieren (außer einer täglichen Zuzahlung von 10 Euro), prüfen, ob es ausreichend Gründe gibt. Das kann der Gesundheitszustand der Eltern sein oder aber auch die familiäre Situation. Gründe für eine Kur gibt es viele.

 

 

 

Für eine Kur muss man sich als Arbeitnehmer nicht extra Urlaub nehmen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, einen freizustellen und das Gehalt weiter zu bezahlen. Viele Eltern, die ihre Kinder mit zur Kur nehmen wollen, möchten natürlich trotzdem lieber während der Ferienzeit fahren. Doch dann sind die meisten Kliniken sehr ausgebucht. Wäre bei uns kein Thema, da es im Kindergarten ja noch egal ist, wann man geht.

 

 

 

Tja, nun steh ich aber vor meiner einzig entscheidenden Frage: Hilft mir und meinem Kind eine Kur?

 

Die Frage kann sich jeder nur selbst beantworten. Drei Wochen wegzufahren und danach genau so weiter zu machen wie zuvor, hilft natürlich nicht. Eine Kur sollte immer auch Arbeit an einem selbst sein, an seiner inneren Einstellung und an äußeren Gegebenheiten. Es lohnt sich, die Zeit für einen kompletten „Reset“ zu nutzen und sich zu fragen, was an der Lebensführung bisher dazu geführt hat, dass man sich reif für eine Kur fühlte.

 

 

 

Ehrlich, ich weiß auch nicht. Wie waren denn eure Erfahrungen? Hattet ihr je Probleme in der Kita oder das Gefühl, eine Kur würde jetzt guttun? Wie war eure Kur? Empfehlenswert?

 

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Dr. Annette Pitzer (Dienstag, 29 Oktober 2019 06:12)

    Eine Mutter-Kind –Kur kann sinnvoll sein. Auch ich sehe, dass es häufig nichts bringt, da die Zeit nicht dafür genutzt wird sein Verhalten anzupassen. Alles läuft danach wie davor, so dass die Auszeit schon schnell vergessen ist.
    Alles Liebe
    Annette

  • #2

    View of my Life (Dienstag, 29 Oktober 2019 07:32)

    Ich bin zwar kein Fan von Kuren, wenn es aber gesundheitlich notwendig ist sollte man es machen. Zwar sind viele Arbeitgeber davon nicht begeistert, aber wie du schon sagst, es ist ein Krankenstand und kein Urlaub. Lg, Claudia

  • #3

    Orange Diamond Blog (Dienstag, 29 Oktober 2019 10:35)

    Ich finde die Mutter-Kind-Kuren sehr gut und möchte auch in naher Zukunft eine beantragen. Du schreibst es, weg fahren und weiter machen wie bisher geht einfach nicht. Das ist genauso wie mit Leuten mit "Ruecken" - zu wenig wird im Alltag getan. :-(

    LG, Alexandra.

  • #4

    Jana (Dienstag, 29 Oktober 2019 18:54)

    Unsere Kinderärztin wollte meiner Tochter vor Jahren auch eine Kur wegen ihres Asthmas verschreiben, die Krankenkasse hatte aber abgelehnt. Das Thema war für mich dann abgehakt, manchmal denke ich, ich hätte beharrlicher sein sollen! Wenn Ihr die Chance habt, nutzt sie!

    Liebe Grüße
    Jana